Monat: September 2015

  • Das Blaue vom Himmel

    Für den Wagen kann ich Ihnen vielleicht noch fünfzehnhundert geben. Mehr ist da nicht drin. Die Kilometer. Soviel Kilometer! Und die Dieselpumpe muß ja erst noch ersetzt werden. Und wer weiß, was der Wagen noch alles hat. Da muß ohnehin erstmal der Speicher des Bordcomputers ausgelesen werden. Täte ihm ja leid, sagt der Vertragshändler meines…

  • Funkloch

    Ich komme aus dem Dienst und fühle mich etwas angegriffen. Und das, obwohl mich keiner gestört hat. Weder Chirurgen noch Hebammen, weder Notaufnahme noch Intensivstation oder wer da sonst einen Grund finden könnte, mich um 01:54 Uhr oder 03:37 Uhr anzurufen. Nein, ich fühle mich angegriffen, weil mein Bett unter mir zusammengebrochen ist! Zweimal. Gefühlt…

  • Thomas

  • Weihnachten

    Allô? Ich erkenne an der Nummer, wer mich da anruft. Ich melde mich trotzdem mit Hallo?, weil alle das so machen. Allô? Das ist Manus Bruder. In Frankreich wird – auch weit jenseits des Zeitalters aufkommender analoger Telekommunikation – zunächst die Stabilität der Leitung geprüft. Oui, bonjour, c’est Monsieur Diehl! Sage ich, als ob er…

  • Elternabend

    Ab 17:30 Uhr. Mein Sohn hätte mir nichts davon erzählt. Hätte es wahrscheinlich unauffällig unter den Tisch fallen lassen. Und ich hätte eine gute Entschuldigung gehabt, nicht dort gewesen zu sein. Bei der Durchsicht seiner Schulsachen geriet mir der Zettel zwischen die Finger. Zufällig. Petit rappel! Rencontre professeurs-parents 17:30 heures le 14 septembre. – Kleine…

  • Central Park

    Mein Exemplar der “Riviera – Das Magazin”, eine regionale, deutschsprachige Monatsschrift, kommt zum Monatsende in einem weißen Hartpapier-Umschlag, ist immer ein bißchen zerknittert. Ist mit fast DIN A 4 eben einen Hauch zu groß für den gängigen Briefkastenschlitz. Mit im Umschlag, als Beilage, etwas kleiner, deswegen wohl auch nicht geknittert, im August die Broschüre “Private…

  • Ist das mein Problem?

    Wo geht’s denn hier in den Kreißsaal? Deutsche. Ein junger Mann mit Drei-Tage-Bart und einer Vierjährigen auf dem Arm. Die sprechen mich auf Deutsch an! Im Flur zu den Urgences. Sieht man mir an, daß ich Deutscher bin? Habe ich Socken in Birkenstocks an den Füßen, die FAZ unter dem Arm, Schwarz-Rot-Gold auf der Wange?…

  • Pifomètre

    Aus der Beilage – La Provence vue par la presse étrangère – von N° 1288 des Courrier international vom 9. Juli 2015 mit freundlicher Genehmigung die Übersetzung meines Leserartikels bei ZEIT ONLINE “Trüffelmarkt in Aups – Schwarze Trüffel für den Cousin“. Wiederum gekürzt. Choisir la truffe au pifomètre Sur le marché du village d’Aups, par…